Regionaler Naturschutz


Über Uns

Der familiäre Hintergrund verbindet unsere Leidenschaft zur Landwirtschaft und Natur.

Tyark:
Gemeinsam mit meiner Familie lebe ich seit 1990 in der Gemeinde Großenkneten, dort habe ich nach meiner Ausbildung meine erste Arbeitsstelle gefunden. Im Jahre 2004 sind wir dann in den Ortsteil Hespenbusch auf einen kleinen Hof gezogen, wo wir uns bis heute in unserer „Hobbylandwirtschaft“ neben Pferden auch an einigen Gallowayrindern, 3 Ziegen, sowie einer kleinen Gruppe von Hühnern auf unseren Wiesen und Weiden erfreuen. Im Jahr 2020 haben wir als Versuch einige Blühstreifen angelegt und dies hat dann meine Nichte und meinen Neffen auf den Plan gerufen.


Jule und Niklas:

Wir leben zur Zeit in der Stadt und haben uns gefragt, warum nicht mehr solche Blühstreifen in den Landgemeinden zu finden sind. Schnell kam die Diskussion auf Naturschutz, Forderungen an Landwirte, die Allgemeinheit und dann die Frage – was machen wir eigentlich?

Daraus entstand dann die Idee:

Lass uns doch einmal versuchen ein Blühflächen- und Blühstreifenprojekt zu machen, das von Landwirten und Naturliebhabern gemeinsam getragen wird.
Ist es möglich durch Patenschaften, getragen von Interessenten aus der Region,  solch ein großes Projekt zu verwirklichen?


Blühpfad:

Blühwiesen bieten Heimat und Nahrungsquelle für  Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten, die eine wichtige Rolle im Kreislauf unseres Ökosystem spielen.
Wir haben uns entschieden nicht einfach unabhängige, große Flächen in Alleinlage anzulegen. Wir schaffen mit der Hilfe mehrerer Landwirte, die ihre Flächen zur Verfügung stellen, lange Verbindungskorridore - Blühpfade.
So entsteht durch unseren Blühpfad eine Brücke zwischen noch vorhandenen und neuen Rückzugsräumen, um die Artenvielfalt zu erhalten, die letztendlich auch dem Menschen dient.
Bei unserem Projekt handelt es sich um eine Initiative, die ohne staatliche Subventionen Naturschutz im ländlichen Raum fördert, in der alle anfallenden Arbeiten von den Initiatoren selbst durchgeführt werden.
Wenn sich viele Blühpaten mit einem Beitrag beteiligen, werden sich Flächen zu einem großen Verbindungsnetzwerk für Hummeln, Wildbienen, andere Insekten und auch für unsere heimischen Wildtiere verwandeln.
Wir haben in einem ersten Schritt die Verbindung zwischen dem Rückzugsgebiet um das Gut Moorbeck bis zum historischen Gräberfeld, nahe der bekannten Grossenkneter Buchenallee ausgewählt.
Dies hat den Vorteil einer leichten Erreichbarkeit und bietet Blühpaten und allen Interessierten "Natur und Nachhaltigkeit zum Anfassen" ohne die normalen Wege verlassen zu müssen.


Spaziergang am Blühpfad

Ein Spaziergang zwischen den Ausflugszielen Gut Moorbeck und dem Gräberfeld entlang der Blühwiesen auf unserem Blühpfad.
Unser Projekt Blühpfad startet zentral gelegen zwischen den großen Wohngebieten Bremen, Cloppenburg, Oldenburg, nahe Wildeshausen in der Gemeinde Großenkneten und verbindet zwei regionale Ausflugsziele.
Entlang der Wanderstrecke konnten wir verschiedene Landwirte für unser Projekt gewinnen. Sie alle haben sich bereit erklärt, für dieses Projekt die geplante Flächennutzung umzustellen. Dadurch wird ein schöner Korridor für unsere Blühwiesen frei. 

Der Blühpfad erstreckt sich über ca. 3,2 km und wird ständig von Blühwiesen begleitet. Dieser ist mindestens 6 bis 9 m breit und wird unterwegs lediglich durch einige Häuser, Gärten und Höfe unterbrochen. Die kleinen Unterbrechungen sind so gering, dass sie von Hummeln, Bienen, Wespen und anderen Insekten überwunden werden können. Die Gärten und Obstbäume verschmelzen sinnvoll zu einem spannenden Blühpfad für Insekten, Tiere und Wanderer.


Saatgut

Unser Saatgut ist so ausgewählt,  dass wir einen idealen Lebensraum, Struktur, Deckung und Nahrung für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere schaffen. Alle verwendeten Wildkräuter stammen aus heimischer Herkunft. Insgesamt bieten wir eine sehr hohe Artenvielfalt mit vielen, verschiedenen Pflanzenarten. Dabei  ist das Erscheinungsbild der Blüten nicht mit einem Ziergarten vergleichbar, sondern spiegelt den Charme der natürlichen Wildblumen und Kräuter wieder.  Der langanhaltende Blütenflor während der gesamten Vegetationsperiode bietet reichlich Nahrung und Schutz.
Wir haben zwei verschiedene Saatgutmischungen ausgewählt:


Saatgutmischung 1

Saatgutmischung 2

Gräser
Ruchgras, Kammgras, Feinblättriger Schaf-Schwingel, Wiesen-Rispe
Leguminosen
Sumpf-Hornklee, Hornklee,  Hopfenklee, Rotklee
Kräuter
Gewöhnliche Schafgarbe, Sumpf-Schafgarbe, Rundblättrige Glockenblume, Kornblume, Acker-Hornkraut, Wilde Möhre, Weißes Labkraut, Wiesen-Bärenkraut, Dolden-Habichtskraut, Tüpfel-Hartheu, Gew. Ferkelkraut, Berg-Sandglöckchen, Zahnöhrchen-Margerite, Gew. Leinkraut, Kuckucks-Lichtnelke, Spitz-Wegerich, Gew. Braunelle, Scharfer Hahnenfuß, Herbst-Löwenzahn, Knotige Braunwurz, Weiße Lichtnelke, Gras-Sternmiere

Buchweizen
Quirlmalve
Sonnenblume einköpfig
Weißer Steinklee
Eibisch
Färberkamille
Beifuß
Flockenblume
Wegwarte
Wilde Möhre
Wilde Karde
Natternkopf
Fenchel
Alant
Futtermalve
Luzerne
Weißer Steinklee (Adela)
Weißer Steinklee (Krajova)
Gelber Steinklee
Esparsette
Färber-Wau
Weiße Lichtnelke
Rote Lichtnelke
Rainfarn
Königskerze


FAQ

Warum Blühwiesen?

Auf Wiesen, in Gärten und auf öffentlichen Flächen blüht es immer weniger. Mit unseren Blühwiesen geben wir der Natur wertvolle Flächen zurück. Durch unser Engagement schaffen wir eine Heimat und Nahrungsquelle für Insekten, die eine wichtige Rolle im Kreislauf unseres Ökosystems spielen. Sie agieren als Bestäuber der Blüten, dienen aber auch als Proteinquelle in der Nahrungskette für unterschiedlichste Vogelarten und deren Jungvögel.
Darüberhinaus bieten unsere Blühwiesen einen Rückzugsort und Brutstätte für bedrohte und selten gewordene Tierarten, wie beispielsweise Rebhühner oder Feldhasen.

Wie finanziert sich euer Projekt?

Ökologie und Ökonomie funktionieren am besten, wenn beides voneinander profitiert. Unsere Landwirte haben sich verpflichtet die Flächen zweckgebunden zur Verfügung zu stellen und keine Agrarsubventionen zu empfangen. Der Ertragsausfall wird von uns kompensiert.
In unserem ersten Projektjahr gehen wir komplett in finanzielle Vorleistung. Unser Projekt wird also zurzeit privat finanziert.
Zu den anfallenden Kosten zählen u.a.:
Flächenbereitstellung
Saatgut & Aussaat
Pflegemaßnahmen im Frühjahr
Wir sind also auf dich angewiesen. Mit deinem Beitrag trägst du aktiv zur Biodiversität bei und sicherst den Fortbestand des Blühpfades.
Die aktuelle Strecke von Amelhausen bis zum Gräberfeld wollen wir in den nächsten Jahren gerne sukzessive erweitern.

Worin unterscheidet ihr euch zu anderen Projekten?

Unser Ziel ist es, das Angenehme und Schöne mit dem Nützlichen für die Umwelt zu verbinden. Der Blühpfad ist als Verbindungkorridor über ein längere Strecke ausgelegt und nicht auf eine einzelne Fläche konzentriert.
Wir bieten der heimischen Tierwelt Nahrungsquelle und Rückzugsort.
Zusätzlich haben unsere Besucher und Paten die  Möglichkeit sich an diesem einfach zugänglichen Blühpfad zu erfreuen und die Natur zu erkunden.